Judith Sommer ist alleinerziehend mit einer Teenagertochter und verliert plötzlich von einem Tag auf den anderen ihren Teilzeitjob. Daraufhin entschließt sie sich, mit der Unterstützung ihrer Familie einen langgehegten Traum wahrzumachen – sie eröffnet eine Tierpension, das Miezhaus. Leider gibt es da einen neuen Mieter, dem sie immer wieder über den Weg läuft, sei es beruflich oder privat. Oder ist der Mann gar nicht so schrecklich, wie Judith vermutet?
Das Miezhaus ist eine leichte Sommergeschichte, die in einem Mehrparteienhaus in Köln spielt. Alle Parteien bis auf den neuen Mieter Alex gehören zur jüdischen Großfamilie von Judith, ihrer Mischpoke (ich musste das Wort tatsächlich erst nachschlagen).
Gleich vorab: Das Cover und den Titel finde ich sehr gelungen!
Obwohl die Geschichte leicht und locker geschrieben ist, fehlte mir allerdings einfach der Bezug zu den Charakteren. Judith war mir persönlich zu perfekt – neben der Erziehung ihrer Tochter arbeitet sie, kümmert sich hingebungsvoll um ihre Tiere und versorgt das komplette Haus mit exquisiten Menüs aus mehreren Gängen. Auch wenn ich in der Vita der Autorin gelesen habe, dass sie selbst begeisterte Hobbyköchin ist, so wurde mir das doch irgendwann zu viel. Ständig bäckt Judith schnell noch ein Brot, denn „das macht nun wirklich keine Arbeit“.
Die Nebencharaktere sind in der Regel recht eindimensional – da gibt es viel Schwarz und Weiß, wenig Grau. Konflikte werden nur angerissen, obwohl das vermutlich auch dem Genre des Buches geschuldet ist.
Fazit: Nicht ganz mein Fall. Ich musste während des Lesens ständig daran denken, dass der Roman auch wunderbar die Vorlage für eine Vorabendserie abgegeben hätte. Dort könnte ich mir die Geschichten um Judith und ihre Mischpoke sehr gut vorstellen. Als leichte Lektüre aber durchaus geeignet.
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